Donnerstag, 13. Januar 2011

Für den Schutz vor Waffengewalt

Es steht wieder eine Initiative an: Die Initiative für den Schutz vor Waffengewalt. Hier gibts:
  • Statistik zu Waffengewalt und Waffenbesitz
  • Einen Verweis auf eine sehr lesenswerte Analyse zu den populärsten Gegenargumenten: Ws Blog
  • Einen Vergleich mit in jüngster Zeit angenommenen Initiativen

Statistik
Etwas Statistik aus Vimentis:
"Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) beziffert die jährliche Anzahl der Suizide in der Schweiz auf 1300 bis 1400. Etwa ein Viertel davon (rund 300) erfolgt mittels Schusswaffen, wovon knapp die Hälfte mittels Armeewaffe begangen werden würde. Laut einer Studie von Prof. M. Killias würden 20 von 100 Mordfällen im Jahr mit der Armeewaffe verübt.

Nach dem VBS und der Fedpol zirkulierten im Jahr 2007 knapp 2,3 Millionen moderne Feuerwaffen in Schweizer Haushalten. 1,7 Millionen davon waren Armeewaffen, wobei sich etwa 252‘000 bei aktiven Soldaten befanden und über 1,4 Millionen bei Ausgemusterten. Die restlichen knapp 580‘000 waren Sport- und Jagdwaffen."

Die Zahlen sind wie immer mit Vorsicht zu geniessen, aber über 100 Tote pro Jahr durch Armeewaffen ist eine unglaubliche Zahl.

Gegenüberstellung anderer Initiativen
Die Diskussion der Initiative scheint mir teilweise auch etwas vergleichbar mit früheren Initiativen. Bei der Verwahrungsinitiative hatten keine rationalen Argumente gezählt, es galt lediglich jedes Opfer ist eines zu viel. Wieso soll das jetzt nicht gelten?

Die Umsetzung soll problematisch und teuer sein? Das kann kein Argument sein, nachdem die Unverjährbarkeits-, die Verwahrungs- und die Ausschaffungsinitiative angenommen wurden. Diese 3 Initiativen sind jeweils sehr schwer umzusetzen und/oder teuer. Die Zahl de Betroffenen ist mit Ausnahme der Ausschaffungsinitiative geradezu verschwindend klein, die Effizienz abgrundtief schlecht.

Die Zahl der Todesopfer die bei der Waffenschutzinitiative auf dem Spiel stehen, ist markant höher als bei den vorangegangenen Initiativen. Zusätzlich kommt die Waffe als Drohmittel hinzu, zum Beispiel bei häuslicher Gewalt. 1,7 Millionen Armeewaffen bieten die Gelegenheit dazu. Diese Initiative begegnet den Anliegen von ungleich mehr Betroffenen als die oben erwähnten, bereits angenommenen Initiativen.

Die Persönliche Waffe bedeutet dies oder jenes wichtiges, bla bla bla. Für wen? Für die paar Waffenfanatiker? Sind das diejenigen, denen man eine Waffe geben will?

Das ausgerechnet jetzt der Nationalstolz, das Jagdgewehr, die persönliche Bequemlichkeit, etc. wichtiger sein sollen als Todesopfer ist absurd.

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