Mittwoch, 15. Dezember 2010

Blather about Blatter

Warum: es wird allerseits gestänkert gegen die Wahl Katars für die WM 2022 (hui, das ist in 12 Jahren...), nicht nur zu Unrecht aber etwas zu einseitig und fanatisch.
Was: Ein paar Kommentare zu verschiedenen Einwänden.

Katar ist kein Fussballland!
Aus Sicht der Fussballfans der Welt der einzige mir verständliche Einwand. Allerdings muss man anmerken, dass die Mitbewerber (Australien, Japan und USA) auch nicht gerade klassische Fussballländer sind, wobei Japan eine Ausnahme ist, da die japanische Begeisterungsfähigkeit beinahe bei jedem Anlass für eine gute Party sorgt.

Katar, ein Land in dem kein Alkohol getrunken werden darf und die Sharia gilt (z.B. schwul sein ist strafbar)!
Ich sage, wenn man will, dass sich jemand ändert, muss man ihm die Gelegenheit geben etwas anderes zu erleben. Die WM ist in 12 Jahren, das ist eine lange Zeit und wer jetzt schon rumschreit wegen Diskriminierungen und Intoleranz hinterlässt bei mir nur ein Fragezeichen. Nulltoleranz gegen Intoleranz scheint das Motto zu sein. Aber wie stellt ihr euch das vor? Dass Katar sich nicht von einem Tag auf den anderen umdrehen wird, aber einen Anstubser vielleicht(!) gut aufnimmt, muss dem fanatischsten Freiheitskämpfer einleuchten.
Auch Katar weiss, das sieht man auch daran, dass die ganze Bewerbung von deutschen Firmen geplant wurde, dass ihr Erfolg und damit ihr Ruf (und der ist ihnen wichtig) an der sauberen Durchführung und dem Fussballfest in- und ausserhalb der Stadien gemessen wird. Damit müssen(!) freiheitlichere Bedingungen geschaffen werden, auch wenn es nur für die Zeit der WM ist. Naiv? Das jetzt zu beurteilen wäre überheblich.

"Sepp Blatter, the ineffectual, idiotic president of an embarrassingly corrupt organisation"
(aus GWAKER)
Keine Frage, an den Bestechungsvorwürfen ist viel zu viel wahr und wahrscheinlich noch mehr als man jetzt mitbekommt. Das ist eine Sauerei.
Blatter nicht wirkungsvoll? Blatter hat die FIFA umgekrempelt in seiner Amtszeit, ein bisschen Googeln bestätigt das. Er sorgt dafür, dass die WM auf der ganzen Welt stattfinden kann. Auch wenn Südafrika, vom Standpunkt der Nachhaltigkeit gesehen, wohl als gescheitert angesehen werden muss, die WM hat in Afrika stattgefunden, man muss nicht mehr darüber nachdenken ob so etwas überhaupt möglich ist.
Warum finden diese Bestechungen überhaupt statt (von wem)? Warum leiden die Sponsoren nicht unter diesem Image?
Blatter ein Idiot? Die FIFA agiert wie eine Firma und steigert ihren Umsatz, unter Blatter wurde er vervielfacht. Da sie als gemeinnützige Organisation organisiert ist, kann das Geld nicht so einfach abgezogen werden und muss wieder verteilt werden, siehe auch: About FIFA

Eine WM bei 45°C durchzuführen und dafür die Stadien zu kühlen ist blanker Wahnsinn!
Es sollen ausschliesslich erneuerbare Energien (vor allem Sonne, davon hat es genug) verwendet werden, um die riesigen Energiemengen bereitzustellen. In Katar wird alles nahe bei einander sein und Katar ist näher bei Europa als seine Mitbewerber, dadurch fallen Inlandsflüge und noch weitere Anreiseflüge der Fans weg. Alle Fans können zusammen an einem Ort feiern. Wer die Kandidatur von Katar als schlecht abkanzelt, dem unterstelle ich sich zu wenig informiert zu haben.
Das alles wäre natürlich für die meisten Länder viel zu teuer, aber Katar kann sich das locker leisten. Der Staat kann Geld in seine Wirtschaft pumpen mit Hilfe der von der WM generierten Nachfrage. Katar hat von Anfang an eingeplant die Stadien auch wieder abzubauen und zu verkaufen. Man gibt sich keinen Illusionen hin. Nicht zuletzt ist es eine technische Herausforderung, welche die eingesetzten Technologien weiterbringen kann, sponsored bei Katar
Siehe auch: Projekt Katar WM 2022


Katar ist der Vergewaltigung angeklagt, die Tatbestände sind unklar, das offizielle Urteil wird in 12 Jahren gefällt. Die Öffentlichkeit hat ihr Urteil aber schon gefällt. Mal wieder. Glücklicherweise wird man in diesem Fall sicher nicht vergessen das ganze noch mal zu beurteilen, spätestens 2022.
Und ja, es ist unbestritten, mit soviel Geld und Macht, könnte man es besser machen als die 24 bzw. 22 FIFA Delegierten.